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Das Projekt BODENBILDER im Überblick

  • Die Bilder 1999–2001 50 Einzelarbeiten und Reihen von DIN A5 bis A0, Acryl, Kreide und Siebdruck auf Papier.
  • Das Fahnenobjekt 2001 14 Fahnen, 6–8 m x 70 cm, Acrylfarbe geschüttet und Siebdruck auf Leinen und Plastik.
  • Der Film 1999/2000 Titel: Unter mir und ober mir gildet nicht, 1, 2, 3 ich komme…..! 18 Min., Konzept: Elisabeth Lasche; Kamera & technische Realisation: Kerstin Schmilgun; Komposition, Kontrabass und Ton: Sebastian Gürtler
  • Die Schaukästen 2001 6 offene Holzkästen, 80 x 120 x 12 cm mit je 10 Arbeiten von der Bodenverklebung in der Werkschau der Stadtwerke in Bielefeld, 70 x 110 cm aufgehängt zum Blättern, Acryl, Kreide, Siebdruck, Sand, Zement und Collage auf Papier.
  • Das Buch 2001/2002 Titel: Suchet der Stadt Bestes. Unikat, 87 x 62 cm, 100 Seiten, Acryl, Siebdruck, Kreide, Farbspray, mit bemalten Bodenbildern von Schülerinnen und Schülern aus Hildesheim, mit Kommentaren von Freunden und Studenten aus dem In- und Ausland, politischen Kommentaren aus Zeitungen und Büchern, einem Fotorapport von Elisabeth Lasche. Idee, Konzept, Fotos & Layout: Elisabeth Lasche; Siebdruck: Marie Möller in der Druckerei im Umweltzentrum, Bielefeld; Kalligraphie: Hermann Fischer; Buchbindung: Jürgen Thiel, Bielefeld.
  • Malerei l die Straßenbilder 2001– 2008, Acryl-Mischtechnik auf Leinwand l die Wiesen, seit 2009, Acryl auf Leinwand

Papierarbeiten
Auszug aus 50 Einzelarbeiten von DIN A5 bis A0, Acrylmischtechnik & Siebdruck auf Papier,
1999–2001 Gestaltung: Elisabeth Lasche Siebdruck: Marie Möller & Elisabeth Lasche in Privatbesitz

 

Den Film „Unter mir und ober mir, …1, 2, 3 ich komme“,

18 Min., erarbeitete Elisabeth Lasche mit Hilfe von Kerstin Schmilgun (Herford) an der Kamera für ihre Ausstellung BODENBILDER. Der Film zeigt Situationen auf Bielefelds Straßen rund um das Thema „Kanalisation”, die im Laufe eines Jahres von beiden aufgespürt wurden. Das Straßenbauamt ermöglichte auch Filmarbeiten in der – unter der Erde kanalisierten – Lutter. Der Musiker und Arzt Sebastian Gürtler (Bielefeld) unterlegte den Film mit Straßen- und Schrittgeräuschen und komponierte eine Filmmusik für Kontrabass. Diese Komposition führte er live bei der Präsentation des Films in den Müllwagenhallen der Stadt (2000) auf. Ebenso führte er sein Werk später bei der Vernissage im Werkschaumuseum der Stadtwerke (2001) und in der Stadtkirche St. Jakobi in Hildesheim (2001) auf. Bei den Experimentalfilmtagen des Programmkinos „Lichtwerk“ in Bielefeld (2002) wurde der Film ebenfalls mit Livemusik aufgeführt. Für die Dauer der Ausstellungen wurde der Film als Dauerschleife mit der nun eingearbeiteten Komposition gezeigt.
Susanne Horn
Film-1-m.Text

Der Film
Unter mir und ober mir, hinter … DVD, 18 Min., 1999–2000 Konzept: Elisabeth Lasche Kamera & technische Realisation: Kerstin Schmilgun Komposition und Ton: Sebastian Gürtler

 

 

 

Die Kästen
2001, sechs offene, hängende Holzkästen 80 x 120 x 12 cm (B x H x T) mit je 10 Arbeiten Acrylmischtechnik & Siebdruck, Collage auf Papier

Resultat der Bodenverklebung aus der Installation „BODENBILDER” im Werkschau-Museum der Stadtwerke Bielefeld, 2001, unter Einbeziehung von Kunstaktionen mit Kindern, Schülern und Lehrlingen während der Ausstellung – auch bei der Nachbearbeitung durch die Künstlerin

Das Fahnenobjekt
Teilansicht, St. Jakobi-Kirche Hildesheim, 2001 14 Fahnen: 6–8 m lang, 70 cm breit Acrylfarbe geschüttet, Siebdruck auf Leinen und Plastik

 

Später, vielleicht

Kunstmachen heute von Dr. Michael Kröger,
Kurator MARTa Herford, 2010

Die amerikanische Kuratorin und Dokumenta-13-Leiterin Carolyn Christov-Barkagiev äußerte vor einiger Zeit in einem Interview in der SZ: „Ich liebe es, wenn die großen existenziellen Fragen berührt werden.“ Am Beispiel der polnischen Künstlerin Goshka Macuga erläuterte die Dokumenta-Chefin dann, wie diese Künstlerin als Kuratorin gearbeitet habe: „Sie hat besondere Dinge zusammengebracht und dann den Raum für das Treffen von Aktivisten geöffnet. Für mich ein Schlüsselwerk unserer Zeit.“ Diese Äußerung von Carolyn Christov-Barkagiev ist in ihrer sympathischen und irgendwie schrägen Ambivalenz womöglich zeittypisch – für die Kuratorin selbst und für unsere Gegenwart, also die Zeit um 2010. Was heute in der Kunst zählt, ist nicht mehr das Werk, sondern der besondere Weg dahin, nicht mehr die Kunst „an sich“, sondern die unverwechselbare, minimale Geste, nicht mehr das naive Vertrauen in das Meisterwerk, sondern umgekehrt: das Misstrauen, das uns provozieren kann. Die heutige Postmoderne und ihre Kunst leben davon, dass die Gesten der avantgardistischen Kunstmoderne ver­ändert wiederholt werden, dass Tabubrüche zitiert und unscheinbare Alltagsdetails auf einmal über­raschend Kunstcharakter beanspruchen. Das „Ende der Kunst”, seit zwei Jahrhunderten beschworen, ist noch lange nicht gekommen – ganz im Gegenteil: Die Kunst der subtilen Selbstwahrnehmungen beginnt gerade erst – und verändert damit den Status dessen, was als Kunst Geltung beansprucht. Nach der Kunst ist vor der Zeit ihrer Wiederholung; doch jede Form und Formel einer Wiederholung verläuft heute auch überraschend anders. Das „Medium Kunst” bietet heute vielen und unterschiedlichsten Betrachtern die Möglichkeit, die Welt, die man jeden Morgen neu betrachten kann (und muss), mit neuen, frischen Augen wahrzunehmen. An die Stelle des expliziten Kunstmachens ist heute eher der Wunsch nach Partizipation und Prozessbegleitung getreten, dass das Endergebnis sich immer wieder neu verändert. Der Akt des Machens eines Werkes, die Wahl der Mittel, mit denen man „Werke“ in die Welt der Kunst entlässt, ist heute selbst zu einem performativen Prozess geworden. Ich wähle, also bin ich – das scheint das heutige Werk, nein, genauer die heutige Aktivität, zu äußern. Interessant ist, dass dabei die gewählte Perspektive jederzeit auch umkippen kann: nicht ich wähle aus, sondern die soziale Situation, in der ich mich gerade aufhalte, erwartet von mir, dass ich auf eine Art und Weise reagiere, die ich selbst noch nicht kenne. Was ich bisher noch nicht kennengelernt habe, ich aber auswählen kann (und muss), wird mir später irgendwie bekannt vorkommen. Es ist, später vielleicht, einmal ein Werk geworden. Aus dem selbst auferlegten „Zwang“, Kunst machen zu müssen, ist plötzlich eine neue Möglichkeit, eine andere Aktivität, ein Modus des nicht beliebigen Ersetzens geworden.

Das Buch
„Suchet der Stadt Bestes”, 2001–2002,
Unikat, 87 x 62 cm, 100 Seiten Acrylmischtechnik & Siebdruck, Collage, Graffiti, Fotografie, Kalligrafie, Text Resultat der gleichnamigen Installation in der Stadt-Kirche St. Jakobi in Hildesheim 2001 unter Einbeziehung von Kunstaktionen mit Kindern, Schülern und Lehrlingen sowohl während der Ausstellung als auch bei der Nachbearbeitung und Gestaltung des Buches durch die Künstlerin. Idee, Konzept, Fotos & Layout: Elisabeth Lasche; Siebdruck: Marie Möller & Elisabeth Lasche; Texte im Bildteil: internationale Studenten, Besucher der Ausstellung, Zitate aus Printmedien; Kalligrafie: Hermann Fischer; Buchbinder: Jürgen Thiel

 

Straße 1: Schillerstraße
2003, Acrylmischtechnik auf Leinwand 7-teilig, 700 x 110 cm

Straße 2: Borkumpromenade
2004, Acrylmischtechnik auf Leinwand 3-teilig, 85 x 255 cm in Privatbesitz

Straße 3: Kreuzweg-Wegkreuzung
2005, Acrylmischtechnik auf Leinwand 9-teilig, 255 x 255 cm

Neustädter Marienkirche Bielefeld, 2005

Straße 4: Bild 1 und 2 Grenzbereich I
2005, Acrylmischtechnik auf Leinwand 3 Bilder; je 100 x 100 cm in Privatbesitz

Straße 4: Bild 3 Grenzbereich I
Straße 5: Grenzbereich II 2006, Acrylmischtechnik auf Leinwand 100 x 100 cm, in Privatbesitz

Straße 6: Bild 1 und 2 Himmel & Hölle
2005, Acrylmischtechnik auf Leinwand 2 Bilder; je 100 x 100 cm

Straße 7: Grenzbereich III
2006, Acrylmischtechnik auf Leinwand 4-teilig, 170 x 170 cm

Straße 8: Hommage an C.D.F.
2006, Acrylmischtechnik auf Leinwand , 150 x 150 cm

Straße 9: Stolperstein Teil 1 und 2
2006, Acrylmischtechnik auf Leinwand, 2-teilig, je 150 x 150 cm